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Bürgerliste Zaisenhausen
Bürgerliste Zaisenhausen

Gemeinderatssitzung am 12. Juni 2018

Verzicht auf Wasserenthärtungsanlage beschlossen

 

Die Vierte Fraktion hatte beantragt, eine Grundsatzentscheidung für den Bau einer zentralen Wasserenthärtungsanlage im Hochbehälter zu treffen, nachdem seit zwei Jahren überlegt wird, ob eine zentrale Enthärtungsanlage eingebaut werden soll, um das harte Zaisenhäuser Trinkwasser von 24° deutscher Härte auf 8° zu senken. 

 

Nach dem Gutachten von Dr. Hesse vom Karlsruher Technologiezentrum Wasser aus dem Jahr 2017 ist eine solche zentrale Enthärtungsanlage machbar und mit einem erhöhtenKomfort für die Wasserverbraucher in Form von geringerem Reinigungsaufwand bei Armaturen und Geräten verbunden. Außerdem ließen sich mit einer solchen Anlage Waschpulver und Spülmittel sparen. Die Lebensdauer von Geräten, die mit warmem Wasser arbeiten, würde verlängert.

 

Diesen Vorteilen stehen aber gravierende Nachteile gegenüber:

Vor allem könnte die Anlage die  Versorgungssicherheit ist gefährden. Denn eine zentrale Enthärtungsanlage benötigt für einen reibungslosen Betrieb eine um 15-20 % höhere Wassermenge und produziert eine gleich große Abwassermenge, die in die Flehinger Kläranlage abgeleitet werden muss.

Ob diese erheblich größere Wassermenge auf Dauer von den beiden Zaisenhäuser Brunnen gefördert werden kann, ist zweifelhaft. 

Auch ohne eine solche Anlage müssen aktuell schon stärkere Pumpen eingebaut werden, damit in Trockenperioden immer genügend Wasser zur Verfügung steht. Niemand kann garantieren, dass ein Fünftel mehr Wasser problemlos gefördert werden kann. 

Selbst wenn diese erhöhte Wassermenge gefördert werden könnte, drohen weitere Probleme. Der Grundwasserspiegel könnte absinken und zusätzliche Probleme in Trockenperioden schaffen. Ebenso bestünde die Gefahr, dass die Nitratgrenzwerte insbesondere am Mörsbachbrunnen, die heute schon nahe am Grenzwert liegen, nicht mehr eingehalten werden können, wenn das Grundwasser schneller gefördert wird und daher die Reinigungswirkung bei der Versickerung nachlässt. Nicht auszudenken, wenn ein Brunnen stillgelegt werden müsste! Das wäre das Aus für die eigene Wasserversorgung, auf die wir zurecht stolz sind.

 

Eine zentrale Enthärtungsanlage ist zudem sehr teuer und würde den Wasserpreis um ca. 1 € pro m² verteuern. Das wäre für viele Zaisenhäuser Haushalte eine große zusätzliche Belastung. Und alle Haushalte, die bereits eine private Enthärtungsanlage eingebaut haben, müssten natürlich auch den erhöhten Wasserpreis zahlen, was ihre Investition praktisch entwerten würde.

Von einer solchen Preissteigerung wären auch die 700 Bürger in Bahnbrücken betroffen. Sie könnten möglicherweise dann auf eine Wasserversorgung durch die Stadt Kraichtal drängen, Zaisenhausen würde einen großen Teil seiner Wasserkunden verlieren. Das wäre mit weiteren starken Preiserhöhungen verbunden, da die Kosten der Wasserversorgung unverändert blieben.

 

Wegen der drohenden Gefährdung der Versorgungssicherheit und der hohen Kosten können wir eine solche Anlage, die nur dem Komfort dient, nicht verantworten.

 

Daher haben wir bei der Sitzung den Antrag gestellt, auf eine zentrale Wasserenthärtungsanlage zu verzichten und den Antrag der Vierten Fraktion abzulehnen. Unser Antrag wurde bei einer Gegenstimme beschlossen.