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Bürgerliste Zaisenhausen
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Zentrale Wasserenthärtungsanlage für Zaisenhausen?

Viele Einwohner haben in der Vergangenheit den Wunsch geäußert, dass die Gemeinde aktiv werden solle, um den Härtegrad unseres Trinkwassers zu vermindern. Denn das Wasser aus den beiden Trinkwasserbrunnen am Claffenbrunnen und am Mörsbach ist sehr hart und bringt es auf 24° deutscher Härte. Maschinen und Geräte verkalken daher sehr schnell und beim Waschen wird mehr Waschmittel benötigt.

 

Deshalb wurde Dr. Ing. Sebastian Hesse vom Technologiezentrum Wasser der DVGW (Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches eV) eingeladen, um über die Vor- und Nachteile einer zentralen Enthärtungsanlage für das Zaisenhäuser Trinkwasser zu informieren.

 

Wie der Experte vor dem Rat und den zahlreich erschienenen Zuhören darlegte, ist das Zaisenhäuser Trinkwasser qualitativ hochwertig. Eine zentrale Enthärtungsanlage stellt seiner Meinung nach eine „Komfortmaßnahme“ dar. Gegenüber den vorhanden privaten Vorrichtungen zur Wasserenthärtung sei eine zentrale Anlage allerdings wesentlich effektiver und erhalte die vorhanden Qualität der Trinkwassers wesentlich besser.

 

Von den vorhandenen Technologien bietet sich seiner Meinung nach das Membranverfahren an, das rein physikalisch arbeitet und ohne Chemikalien auskommt. Dabei wird das Trinkwasser mit 4-6 Bar durch eine Membran gedrückt und so der Kalk abgeschieden. Aufgrund der rein physikalischen Funktionsweise habe eine zentrale Wasserenthärtungsanlage eine viel bessere Ökobilanz als die privaten Anlagen, die in der Regel mit Chemikalien arbeiten.

 

Für den Fall des Einbaus einer Enthärtungsanlage empfahl er eine Installation am Claffenbrunnen. Im Hochbehälter solle das Wasser dann mit dem Wasser aus dem Mörsbachbrunnen gemischt werden, damit ausreichend Mineralstoffe erhalten bleiben. So könne man eine Reduktion von 24° auf 8° deutscher Härte erreichen und die gute Trinkqualität des Wasser erhalten.

 

Der Einbau einer zentralen Enthärtungsanlagen sei mit Kosten von ca. 500.000 € verbunden, die jährlichen Betriebskosten sollen ca. 22.000 € betragen.

 

Für die Verbraucher dürfte dies zu einer Kostensteigerung von ca. 0,60 € pro m³ führen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Verbraucher gleichzeitig Kosten sparen können, weil sich die Lebensdauer der Maschinen und Geräte verlängert, weniger Waschmittel benötigt wird und der Betrieb von privaten Enthärtungsanlagen eingestellt werden kann. Im Idealfall können sich höherer Wasserpreis und Entlastungen neutralisieren.

 

Der Gemeinderat nahm den sehr anschaulichen Vortrag von Dr. Ing. Hesse mit großem Interesse zur Kenntnis und sprach sich für die Durchführung einer Machbarkeitsstudie aus, die rund 20.000 € kosten wird.

 

Vor einer Entscheidung über den Einbau einer zentralen Enthärtungsanlage wird der Gemeinderat die Bruchsaler Anlage besichtigen, die nach dem Membranverfahren arbeitet.