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Bürgerliste Zaisenhausen
Bürgerliste Zaisenhausen

Gemeinderatssitzung am 27. November 2018

Ehrenbürgerwürde von A. Hitler aberkannt

In seiner Sitzung am 27. November 2018 hat der Gemeinderat Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde formell aberkannt. Damit ist ein Schandfleck in unserer Geschichte getilgt und endlich ein Schlussstrich unter dieses Kapitel gezogen. Der Beschluss war einstimmig.

 

Bereits 1992 hatte sich der Gemeinderat schon einmal nicht-öffentlich mit dieser Ehrenbürgerschaft befasst und festgestellt, dass die Ehrenbürgerwürde Hitlers mit dessen Tod erloschen ist. Das war eine formal korrekte Entscheidung, aber unserer Meinung nach inhaltlich nicht die angemessene Behandlung dieses Problems. 

 

Denn diese Ehre erlischt nicht einfach und automatisch mit dem Tode des Inhabers. So gibt es in unseren Nachbargemeinden eine Reihe von verstorbenen Ehrenbürgern. Ihre Porträts hängen an exponierter Stelle im Rathaus, ihre Gräber erhalten regelmäßig Blumenschmuck von der Gemeinde. Keiner käme auf die Idee, dass zum Beispiel der E.G.O.-Gründer Karl Fischer in Oberderdingen nicht mehr als Ehrenbürger gilt. Das ehrende Andenken an einen Ehrenbürger und seine Verdienste bleiben dauerhaft bestehen, über den Tod hinaus. Das ist doch der eigentliche Sinn dieses Ehrentitels. 

 

Deshalb hielten wir es für notwendig, Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde formell abzuerkennen. Denn der Massenmörder und Kriegsverbrecher Adolf Hitler war dieser Ehre in besonderem Maße unwürdig.

Er trägt die Verantwortung für die 100 Männer aus Zaisenhausen, die in dem von ihm entfesselten Weltkrieg ihr Leben lassen mussten, und das große Leid, das damit für deren Angehörige verbunden war. 

Ebenso ist er letztlich der Hauptschuldige für den Verlust der Heimat von Millionen von Deutschen durch Flucht und Vertreibung, von denen dann glücklicherweise einige Hundert in Zaisenhausen eine neue Heimat gefunden haben.

 

Gleichzeitig können wir mit diesem Beschluss allen zeigen, dass wir die Lektion aus unserer Geschichte gelernt haben. Gerade in einer Zeit, in der wir erleben müssen, wie eine politische Partei in Deutschland wieder gegen Minderheiten wie Ausländer, Juden, Muslime und Homosexuelle hetzt und ihre führenden Vertreter rassistische und rechtsradikale Äußerungen machen, ist es dringend geboten, Flagge zu zeigen und unsere Demokratie zu verteidigen.

 

Mit diesem Gemeinderatsbeschluss zeigt Zaisenhausen, dass es heute eine weltoffene und tolerante Gemeinde ist, in der unser Grundgesetz die Richtschnur des Handelns ist.

 

Anmerkung zur Diskussion:

Gemeinderat Dürrwächter sorgte in seiner letzten Gemeinderatssitzung für großes Unverständnis bei den zahlreich erschienenen Zuschauern, als er den Geschäftsordnungsantrag stellte, diesen Tagesordnungspunkt nicht-öffentlich zu behandeln. Da die Entscheidung über seinen Antrag nicht-öffentlich zu treffen war, mussten alle Besucher den Sitzungssaal verlassen. Nachdem der Geschäftsordnungsantrag abgelehnt worden war, konnte die Gemeinderatssitzung weitergehen.

 

Nachtrag:

 

Gutes Beispiel macht Schule

Nachdem der Zaisenhäuser Gemeinderat kürzlich einstimmig Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde förmlich aberkannt hat, folgen nun mehrere Gemeinden unserem Beispiel.

 

So hat der Gondelsheimer Gemeinderat am 4. Dezember 2018 die gleiche Entscheidung wie unser Gemeinderat getroffen. In Wössingen, Liedolsheim und Stutensee wird geprüft, ob eine förmliche Aberkennung der Ehrenbürgerwürde für Hitler schon erfolgt ist oder noch beschlossen werden muss. 

In Wössingen wird zusätzlich geprüft, ob diese Würde auch für den berüchtigten badischen Gauleiter Robert Wagner abzuerkennen ist.

 

Und in der Stadt Karlsruhe soll auf Initiative der Kult-Fraktion dem ehemaligen Generalfeldmarschall und Reichspräsidenten Paul von Hindenburg die Ehrenbürgerwürde offiziell entzogen werden. Begründung: Hindenburg sei einer der maßgeblichen Totengräber der Weimarer Republik gewesen, der ersten deutschen Demokratie. Außerdem habe er Hitler den Weg in die Diktatur geebnet.