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Bürgerliste Zaisenhausen
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Gemeinderatssitzung am 26. Februar 2019

Gemeindewald: Forsteinrichtung und Forstreform

 

Forsteinrichtung 2019-28

Alle zehn Jahre legt der Gemeinderat die Ziele für die Bewirtschaftung in seinen Waldgebieten - Hegenich, Lohnwald, Nassenhardt, Löhren - fest. Dabei müssen entsprechend der Vorgaben der Gemeinde wirtschaftliche, ökologische und soziale Belange gleichermaßen berücksichtigt werden. 

Bernd Schneble, der Leiter des Forstbezirks Ost des Landkreises und Forstrevierleiter Jürgen Bregler berichteten über den vergangenen Forsteinrichtungszeitraum und stelltenden Planungsentwurf für die Dekade von 2019-2vor.

 

Rückblick

In den vergangenen zehn Jahren wurden 10.400 Festmeter (Fm) Holz geerntet. Davon waren zwei Drittel wertvolles Stammholz, das restliche Drittel war Brenn- und Industrieholz. Trotz dieses Einschlags ist die Holzmenge durch Zuwachs gleich geblieben. Pro Jahr wurde ein durchschnittlicher Überschuss von 16.000 € erwirtschaftet.

Auch haben sich die Baumarten in den 128 Ha Gemeindewald verändert. Der Anteil an Nadelbäumen sank auf 16 %. Der Anteil der Fichten sank sogar auf unter 1%, da diese Baumart dem Klimawandel nicht standhalten kann. Bei den Laubbäumen wurde ein Großteil der Eschen gefällt, bevor das Holz durch das Eschentriebsterben wertlos wurde. Hauptbaumarten sind weiterhin Buchen und Eichen. Sehr erfolgreich war die Eichennaturverjüngung.

 

Nächste Dekade

Im Zeitraum bis 2928 sollen 9.500 Fm Holz geerntet werden. Der Holzviorrat soll damit auf dem bestehenden Niveau gehalten werden. Der Wald soll künftig aus 75 % Laubbäumen und 25 % Nadelbäumen bestehen. Hauptbaumarten bleiben Buchen und Eichen. Bei den Nadelbäumen sollen vor allem Douglasien gepflanzt werden, weil man hofft, dass diese Baumart besser mit dem Klimawandel zurechtkommen wird. Darüber hinaus sollen auf 4 ha Waldrefugien aus ökologischen Gründen gesichert werden. Ebenso soll für einen gleichmäßigen Altersaufbau des Waldes gesorgt werden und die Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz gesichert werden.

Nach der Aussprache stimmte der Gemeinderat bei einer Enthaltung der Forsteinrichtungserneuerung für den Zeitraum 2019-28 zu.

 

Forstreform

Aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben musste die Landesregierung eine Forstreform auf den Weg bringen. Die bisherige forstliche Betreuung wird daher geändert, forstliche Dienstleistungen dürfen für kommunale Waldbesitzer nur noch zu Gestehungskosten angeboten werden. Dazu hat inzwischen der Landkreis Karlsruhe der Gemeinde ein Angebot vorgelegt, bei dem der Ablauf des Forstbetrieb weitgehend unverändert bleiben kann. Allerdings werden die Kosten für die Gemeinde etwas höher als in der Vergangenheit sein. Diese steigen von 6.151 € auf 7.827 € jährlich. Dazu kommt noch eine Kostenbeteiligung am Holzverkauf. Die Forsteinrichtungspläne bleiben weiterhin kostenfrei.

 

Der Gemeinderat nahm das Angebot des Landkreises zur Übernahme des Forstbetriebs im Gemeindewald einstimmig an.