Im 18. Jahrhundert wurde Zaisenhausen weithin durch die Heilkraft seiner im Jahr 1713 entdeckten Schwefelquellen bekannt. In seiner Blütezeit war "Bad Zaisenhausen" ein regelrechtes Modebad mit 100 Gästezimmern und einer weitläufigen Kuranlage, das massenhaft von Heilung suchenden Menschen aller Bevölkerungsschichten aufgesucht wurde.
Selbst die Landesfürsten – der Herzog von Württemberg und später der Kurfürst von der Pfalz weilten hier im Kohlbachtal zur Kur. In die heutige Zeit übersetzt würde das heißen: Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz machten einen Kur-Urlaub in Zaisenhausen.
Für ein kleines Dorf wie Zaisenhausen war dies alles ein riesengroßer Glücksfall:
Das Dorf erlebt durch die vielen Badegäste eine wirtschaftliche Blütezeit. Das Gastgewerbe erfuhr einen großen Aufschwung und die Zaisenhäuser Landwirte konnten ihre Erzeugnisse an die zahlreichen Badegäste gut verkaufen, besonders den begehrten Zaisenhäuser Wein. Das Schwefelbad brachte so großen Wohlstand für die Zaisenhäuser Bevölkerung.
Doch der Erfolg des Schwefelbades war leider nur von kurzer Dauer. Als der Kurfürst von der Pfalz im Jahr 1780 seine Residenz von Mannheim nach München verlegte, begann der Niedergang des Bades. Alle späteren Versuche der Wiederbelebung in badischer Zeit scheiterten, so dass heute praktisch alle Spuren der einstigen Pracht verschwunden sind.